Kinder sind von Natur aus Wissenschaftler, sie sind neugierig, beobachten, erforschen, untersuchen, probieren, lernen und fassen dabei gleichzeitig Vertrauen zu ihrer Umwelt. Speziell Kinder im Vorschulalter nehmen alles über ihre Sinne und dem direkten Erleben auf. Sie gründen ihr Verstehen der Umwelt auf das Beobachten und Experimentieren. Dadurch entwickeln sie sich sozial, psychisch und kognitiv weiter und das Begreifen von komplexen Zusammenhängen kann sich entfalten.
Zurück zu den Asseln: dies ist der Augenblick, wo Erwachsene, PädagogInnen, Eltern hellhörig werden sollen. Nehmen wir uns die Zeit nicht voreilig zu antworten, um unterschiedliche naturwissenschaftliche Phänomene zu erklären, sondern lassen wir die Kinder spielerisch diese Phänomene entdecken, Fragen stellen und ihre Beobachtungen untersuchen.
Die Vermutung
Wichtig ist es in diesem Augenblick Kinder Vermutungen darüber äußern zu lassen, wie sie die Fragestellung vielleicht beantworten würden. Den Kindern wird dabei bewusst, was sie zu diesem Thema bereits alles wissen. Erst dann kann das neu zu Lernende damit in Beziehung gesetzt und die Wissensbasis somit erweitert werden. Die Betreuungsperson erhält dabei wichtige Informationen über den Wissensstand der Kinder und kann so besser auf sie eingehen.
Die Kinder vermuten z.B., dass die Asseln lieber im Dunkeln leben oder feuchte Plätze bevorzugen.
Die Schlussfolgerung
Nun werden die Beobachtungen verbalisiert und Schlussfolgerungen gezogen.
Ab einem Alter von fünf Jahren sind Kinder von ihrer Entwicklung her am Erkennen von Regelhaftigkeiten und darauf bezogenem zielgerichtetem Handeln interessiert und in der Lage logisch zu folgern.
Die Schlussfolgerungen sollen sich aus den Beobachtungen beim Experimentieren ergeben. Sie sollten mit den Kindern gründlich diskutiert werden. Es hat wenig Sinn, den Erkenntnisgewinn der Kinder abzukürzen, indem man als BetreuerIn das Experiment nur vormacht und anschließend selber erklärt, was man aus den Beobachtungen lernen kann. Auf diese Weise konstruiert man letztlich nur sein eigenes Wissen.
Der Weg auf dem NaturwissenschaftlerInnen zu ihren Erkenntnissen kommen ist sehr häufig durch genau die oben vollzogenen 4 Schritte gekennzeichnet:
1. eine Fragestellung an die Natur
2. durch Vermutungen (Hypothese), die WissenschaftlerInnen für ihre Beantwortung haben
3. durch Experimente, die sie daraufhin durchführen
4. durch Schlussfolgerungen, die sie aus den Beobachtungen ziehen,
mit denen die Vermutungen bestätigt oder verworfen werden
Am Anfang aber aller Fragen, Untersuchungen, Erforschungen steht immer die Beobachtung!